
Colin Furlong & Co. verloren in der Overtime. © Max Pattis
Der nächste Stich ins Rittner Eishockey-Herz
Die Rittner Buam lagen vor dem dritten Halbfinal-Spiel der Best-of-7-Serie gegen Jesenice mit 0:2 in Rückstand und kämpften zudem mit akuten Personalsorgen. Trotz aller Widrigkeiten waren Simon Kostner & Co. am Samstagabend lange auf Siegkurs. Ein später Einbruch führte dann aber zur extrem bitteren Niederlage nach Verlängerung.
29. März 2025
Aus der Ritten Arena
Von:
Leo Holzknecht
Mit Markus Spinell und Diego Cuglietta fielen erneut zwei der wichtigsten Stürmer aus. Auch Michael Lang war nicht einsatzfähig. Die Buam machten diese Absenzen mit unheimlich viel Einsatz, einer großen Laufbereitschaft und einer gesunden Portion Härte wett. Ritten ließ Jesenice in der mit 750 Fans gefüllten Ritten Arena trotz eines frühen Gegentreffers kaum zur Entfaltung kommen, führte sechseinhalb Minuten vor Schluss mit 3:1 und schien den ersten Sieg der Serie einzufahren. Dann aber agierten die Südtiroler leichtsinnig, kassierten zwei Gegentore und verloren schließlich mit 3:4 nach Verlängerung.
Der Start verlief alles andere als nach Wunsch, denn nach rund drei Minuten bejubelten die 20 mitgereisten Jesenice-Fans das 1:0. Ziga Urukalo spielte einen Traumpass auf Olli Valtola, der bei seinem Direktschuss nur noch das leere Tor vor sich hatte. Ritten war um eine Reaktion bemüht, zunächst fanden die Buam aber stets in Zan Us ihren Meister. Dieser musste in der 12. Minute dann aber hinter sich greifen: Das erste Powerplay des Abends war erst zwölf Sekunden alt, als Marco Insams Schuss genau im Kreuzeck einschlug.
Ritten hat alles unter Kontrolle
Auch nach dem Seitenwechsel waren die Hausherren die aktivere, bessere Mannschaft. Den Lohn für den Aufwand gab es in der 32. Minute: Mads Larsen brachte den Puck flach aufs Tor, dort stand Robert Öhler goldrichtig und fälschte entscheidend ab. Kurz darauf hätte Eric Hjorth aus vielversprechender Position erhöhen können, doch Us war mit der Fanghand zur Stelle. Auf der anderen Seite hatte Erik Svetina bei einem Stangenschuss großes Pech.Ethan Szypula sammelte seinen 100. Punkt. © Max Pattis
Eine heikle Phase überstanden die Buam zwischen dem Ende des zweiten Drittels und dem Beginn des Schlussabschnittes, denn Marco Marzolini musste für vier Minuten auf der Strafbank Platz nehmen. Das Penalty Killing des Meisters funktionierte an diesem Abend jedoch hervorragend. In der 48. Minute wurde dann Geschichte geschrieben: Durch einen wunderschön versenkten Alleingang sammelte nämlich Ethan Szypula den 100. Scorerpunkt in der laufenden Saison – das war zuvor noch keinem Spieler in der AlpsHL gelungen.
Die Schlussphase war dann an Spannung kaum zu überbieten. Zuerst verkürzte Anze Prostor per Nachschuss, kurz darauf musste Kostner auf der Strafbank Platz nehmen. Jesenice zog den Goalie, spielte bei 6-gegen-4 und kam durch Nejc Brus' Weitschuss zum umjubelten Ausgleich. Es ging in die Overtime, die erst fünf Minuten alt war, als Ozbe Slibar einen Pass im hohen Slot annahm und den Puck in die untere rechte Ecke platzierte. Die Jesenice-Fans waren daraufhin aus dem Häuschen. Kein Wunder, erspielten sich doch die Stahlstädter vier Matchpucks. Bereits am Dienstag können sie zu Hause den Finaleinzug fixieren (19.00). Die Wipptal Broncos stehen ebenfalls vor dem Aus.
Rittner Buam – HDD Jesenice 3:4 n.V.
RIT: Furlong (Plattner); Hjorth-Larsen, Marzolini-Insam, Giacomuzzi-Soracreppa; Lobis-Kostner-Szypula, Fink-Manuel Öhler-Graf; Tauferer-Robert Öhler-Oberrauch.Coach: Russell
JES: Us (Kogovsek); Sojer-Urukalo, Brus-Selan, Slibar-Lyons, Dolinar-Tursic; Sturm-Valtola-Sillanpaa, Koblar-Lesnicar-Svetina, Slivnik-Dobravec-Jenko, Baloh-Prostor-Pecnik.
Coach: Eronen
Tore: 0:1 Valtola (3.15), 1:1 Insam (11.38), 2:1 Robert Öhler (31.41), 3:1 Szypula (47.27), 3:2 Prostor (53.56), 3:3 Brus (58.14), 3:4 Slibar (65.20)
Zuschauer: 745
Stand in der Serie: 0:3
Alps Hockey League, Halbfinale:
EK Zell am See - Wipptal Broncos 4:1Tore: 1:0 Berger (06.13), 2:0 Predan (32.50), 3:0 Wilfan (43.43), 3:1 Cianfrone (16.44), Predan (57.24)
Zuschauer: 2424
Stand in der Serie: 3:0
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