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Robert Öhler eröffnete den Torreigen. © BK Photo

Ab ins Halbfinale: Buam beenden das Meraner Märchen

Lange mussten die Rittner Buam zittern, jetzt ist der Einzug ins Halbfinale der Alps Hockey League (AlpsHL) aber Tatsache. Dieses erreichte der amtierende Meister am Samstagabend vor rund 1800 Zuschauern dank eines Sieges im siebten und alles entscheidenden Spiel der Playoff-Serie gegen den HC Meran, der sich seinerseits erhobenen Hauptes in die Sommerpause verabschieden darf.

Aus der Ritten Arena

Von:
Leo Holzknecht

Erst über die Qualification Round und den Pre-Playoffs hatten sich die Adler in die Playoffs gekämpft. Dort waren sie gegen den großen Nachbarn vom Hochplateau der krasse Außenseiter. Und dennoch gelang es dem HCM, ein siebtes Spiel zu erzwingen. Allein deshalb hätten Daniel Gellon & Co. ein Happy End verdient gehabt. Der amtierende Meister sah das anders, zeigte eindrucksvoll, warum er im Vorjahr alles gewann, was es zu gewinnen gibt, und entschied dieses Alles-oder-nichts-Spiel mit 7:2 für sich.


Dass das Motto des Abends „siegen oder fliegen“ lautete, war schon vor dem Match zu spüren. In der Ritten Arena knisterte es, beide Fanlager heizten die Stimmung mit Sprechchören auf. Diese Atmosphäre schlug sich auch aufs Geschehen auf dem Eis nieder, denn es ging sofort zur Sache. Härte, Tempo, feine Spielzüge – der Beginn hatte alles, was das Eishockeyherz begehrt. Nach rund fünf Minuten hatten die Gästefans den Torjubel bereits auf den Lippen, doch Teruto Nakajima blieb gleich zwei Mal an Ritten-Goalie Colin Furlong hängen. Im Gegenzug fand auch Diego Cuglietta in Rudy Rigoni seinen Meister.

Meran antwortet schnell

Die 1:0-Führung der Buam war aber nur aufgeschoben: Mads Larsen zog von der blauen Linie ab, Robert Öhler nahm Rigoni gekonnt die Sicht und fälschte den Puck unhaltbar ab. Nachdem Manuel Öhler wenig später einen Hochkaräter vergab, war es Alan Lobis, der auf 2:0 erhöhte. Daniel Bäckström, der anstelle von Skate Skalde aufgeboten wurde, verlor ein Bully gegen Diego Cuglietta, Ethan Szypula zog daraufhin ungestört vors Tor und legte herrlich für den Kalterer auf.

Der HC Meran glaubte lange an den Einzug ins Halbfinale. © BK Photo


Wer dachte, die 2:0-Führung sei die halbe Miete, sah sich getäuscht. Die Mannschaft von Christian Borgatello kam energisch aus der Kabine und verdient zum Anschlusstreffer: Furlong patzte bei einem Rein-Versuch aus der Distanz, den daraus entstehenden Nachschuss verwertete David Trivellato eiskalt. Und damit nicht genug: Kurz vor der zweiten Drittelpause traf Chad Pietroniro nach einer schönen Ablage von Riku Ishida haargenau ins Kreuzeck. Zuvor hatte Rigoni eine dicke Lobis-Chance mit dem Fanghandschuh wettgemacht.

Es wird deutlich

Das Momentum schien nun auf die Seite des Außenseiters übergeschwappt zu sein. Ausgerechnet Markus Spinell sorgte im dritten Abschnitt dann aber für den Umsturz. In der ganzen Playoff-Serie hatte die Rittner Institution nur einen Assist gesammelt, jetzt war er plötzlich mit einem Tor zur Stelle. Nachdem Simon Kostner den Puck an den Pfosten schoss, schob er das Hartgummi aus der Luft ins Tor. Diego Cuglietta, der einen Konter veredelte, und der im Slot völlig allein gelassene Manuel Öhler wickelten das Spiel – und die Serie – anschließend in trockene Tücher.

Markus Spinell (vorne) schnürte einen Doppelpack. © BK Photo


Cuglietta, der im Powerplay einem Insam-Schuss noch die entscheidende Richtungsänderung gab, sowie Spinell, dem beim Stand von 6:2 noch ein Empty-net-Tor gelang, sorgten für den zu hoch ausgefallenen 7:2-Endstand. Am Ende kam es noch zu unrühmlichen Szenen, als der 19-jährige David Tauferer in seinem ersten Wechsel des Spiels von Massimo Pietroniro niedergestreckt wurde und auf dem Eis liegen blieb. Der Verteidiger konnte die Spielfläche aber auf seinen eigenen Beinen verlassen.

Während Meran nun den Sommerurlaub antreten muss, treffen die Buam im Halbfinale auf den HDD Jesenice. Die Wipptal Broncos bekommen es hingegen mit dem EK Zell am See zu tun. Die Runde der letzten 4, die ebenfalls im Best-of-7-Modus ausgespielt wird, beginnt am Dienstag.

Rittner Buam – HC Meran 7:2

RIT: Furlong (Plattner); Larsen-Hjorth, Marzolini-Insam, Giacomuzzi-Soracreppa, Tauferer; Lobis-Cuglietta-Szypula, Manuel Öhler-Kostner-Spinell, Fink-Robert Öhler-Uffelmann, Graf-Oberrauch.
Coach: Russell

MER: Rigoni (Calvi); Madsen-Golser, Rein-Carissimi, Beber-Ishida, Kuppelwieser; Tomasini-Nakajima-Gellon, Chad Pietroniro-Massimo Pietroniro-Fuchs, Trivellato-Bäckström-Castlunger, Pisetta-Marinkovich.
Coach: Borgatello

Tore: 1:0 Robert Öhler (7.58), 2:0 Lobis (15.46), 2:1 Trivellato (24.29), 2:2 Chad Pietroniro (39.03), 3:2 Spinell (45.30), 4:2 Cuglietta (48.03), 5:2 Manuel Öhler (49.04), 6:2 Cuglietta (53.32), 7:2 Spinell (55.30)

Zuschauer: 1753

Endstand in der Serie: 4:3

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