Die Rittner Buam können weiterhin vom Finale träumen. © Oskar Brunner
100-minütiger Nervenkrimi: Buam erzwingen Spiel 7
Die Fans der Wipptal Broncos und der Rittner Buam bekommen das, was diese Halbfinal-Serie in der Alps Hockey League (AlpsHL) verdient hat: Ein entscheidendes siebtes Spiel. Dieses forcierte der Grunddurchgangssieger am Samstagabend nach einem wahren Thriller. Die Entscheidung fiel erst in der dritten Verlängerung.
30. März 2024
Von: leo
Das fünfte Spiel der Best-of-seven-Serie hatte seine Spuren hinterlassen. Beide Coaches wurden mit einer Geldstrafe belegt, weil die Teams unsportlich gespielt hätten. Zudem wurden Ethan Szypula und Paul Eisendle wegen eines Cross-Checks jeweils für zwei Spiele aus dem Verkehr gezogen. Damit fehlte den Broncos am Samstag eine komplette Sturmreihe, fielen doch auch Justin Maylan und Luciano Zandegiacomo aus. Dennoch bot das Überraschungsteam dem Favoriten über die gesamten 100 Minuten die Stirn, ehe Max Coatta den Siegtreffer erzielte. Die Buam gewannen mit 3:2 nach Verlängerung und erzwangen so ein entscheidendes siebtes Spiel. Dieses findet am Dienstag in Klobenstein um 20 Uhr statt.
In der bis zum Bersten gefüllten Weihenstephan-Arena gingen beide Teams von Beginn an volles Tempo. Die Zweikämpfe wurden hart geführt, die Pässe präzise gespielt und den Gegenspielern keinen Zentimeter überlassen. Durch Bryson Cianfrones Nachschuss hatten die Wildpferde die erste gute Chance, doch Ritten-Goalie Colin Furlong blieb aufmerksam. Auf der anderen Seite zeigten die Gäste, was Kaltschnäuzigkeit bedeutet: Mit der ersten Halbchance gingen sie in Führung: Marco Insam fälschte im Powerplay einen Schuss von Terrance Amorosa unhaltbar für Wipptal-Torhüter Jakob Rabanser ab. Kurios: In allen sechs Partien der Serie gelang den Buam der erste Treffer.
Broncos schlagen zurück
Die Mannschaft von Tray Tuomie erhöhte mit dem Vorsprung im Rücken die Drehzahl und erspielte sich nun deutliche Vorteile, die prompt in die 2:0-Führung umgemünzt wurden: Michael Lang traf mit einem Schuss den vor dem Tor lauernden Stefan Quinz, der den Puck mit dem Bein ins Tor lenkte. Kurz vor Ablauf des ersten Drittels begingen die Buam dann aber einen haarsträubenden Aufbau-Fehler, den Playoff-Topscorer Davide Conci eiskalt bestrafte. Bei seinem Alleingang verzögerte er kurz und erwischte Furlong zwischen den Hosenträgern.Das zweite Drittel war von vielen Zweikämpfen gekennzeichnet. Chancen waren rar – auch, weil die Teams darauf bedacht waren, keine Fehler zu begehen. Aus dem Nichts unterlief der Rittner Defensivabteilung dann aber ein Fauxpas. Lang vertändelte den Puck auf der eigenen blauen Linie, Alex Planatscher lief alleine auf Furlong zu und verwandelte mit einem präzisen Schuss über die Fanghand. Das Spiel stand infolgedessen auf Messers Schneide. Beide Teams waren sich um die Wichtigkeit bewusst, weshalb sie große Vorsicht walten ließen. Die größte Chance, die Partie in regulärer Spielzeit zu entscheiden, hatte Manuel Öhler: Die Leihgabe des HC Pustertal kam nach einem Giacomuzzi-Zuspiel im Slot frei zum Schuss, traf den Puck aber nicht wunschgemäß.
Herzschlagfinale
In der Verlängerung hatten die Broncos zunächst die frischeren Beine, konditionelle Vorteile und die besseren Chancen. Daniel Soraruf, Davide Conci und Bryson Cianfrone ließen nach schnellen Gegenstößen Hochkaräter aber ungenutzt. Die Buam traten offensiv kaum in Erscheinung, ehe Markus Spinell plötzlich ein Solo vorfand, an Rabansers Stockhand aber hängen blieb. Es ging nun auf und ab, die Räume wurden größer. Alan Lobis und Julian Kostner schlugen daraus beinahe Kapital. Es schien aber wie verhext: Weder auf der einen noch auf der anderen Seite wollte der Puck ins Eckige. Und so verliefen die ersten zwei Verlängerungen ohne Torerfolg. 16 Sekunden nach Wiederbeginn war es aber schließlich soweit: Simon Kostner drängte in die Zone ein, legte herrlich für Max Coatta auf, der die mitgereisten Buam-Fans mit einem Direktschuss ausflippen ließ.Unterdessen ist schon bekannt, wer der Finalgegner sein wird: Cortina gewann am Samstag das sechste Spiel gegen die Red Bull Juniors mit 3:2 nach Verlängerung, gewann die Serie mit 4:2 und hat somit wie schon im Vorjahr die Chance auf den AlpsHL-Titel.
Wipptal Broncos – Rittner Buam 2:3 n.V.
WSV: Rabanser (Klammer); Hackhofer-Gschnitzer, Niccolai-Topatigh, Brunner-Messner, Nardon; Capannelli-Cianfrone-Livingston, Conci-Gschliesser-Sanvido, Soraruf-Hasler-Zecchetto, Mantinger-Planatscher-Covelli.Coach: Sjöquist
RIT: Furlong (Plattner); Amorosa-Insam, Lang-Hjorth, Marzolini-Ginnetti, Valentini-Uffelmann; Fink-Simon Kostner-Coatta, Giacomuzzi-Lobis-Prast, Julian Kostner-Robert Öhler-Spinell, Quinz-Graf-Manuel Öhler.
Coach: Tuomie
Tore: 0:1 Insam (9.51), 0:2 Quinz (14.02), 1:2 Conci (18.09), 2:2 Planatscher (30.19), 2:3 Coatta (100.16)
Zuschauer: 642
Stand in der Serie: 3:3
Alps Hockey League, Spiel 6:
Red Bull Juniors – Cortina 2:3 n.V.Tore: 1:0 Steffler (16.13), 1:1 Cuglietta (25.32), 2:1 Schreiner (45.30), 2:2 Doherty (57.15), 2:3 Cuglietta (68.13)
Zuschauer: 251
Endstand in der Serie: 2:4
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