b American Football

Travis Kelce und Patrick Mahomes können ihr Glück kaum fassen. © AFP / PATRICK T. FALLON

Wieder die Chiefs: Kansas City gewinnt Super Bowl

Die Kansas City Chiefs haben zum vierten Mal den Super Bowl gewonnen. Der Titelverteidiger um Star-Quarterback Patrick Mahomes bezwang die San Francisco 49ers in einem spannenden Finale der National Football League am Sonntag (Ortszeit) in Las Vegas nach Verlängerung.

Die Chiefs setzten sich nach der erst zweiten Verlängerung in der Geschichte des Super Bowls einer am Ende hoch spannenden Partie mit 25:22 durch. Das Team von Coach Andy Reid drehte dabei wie bei den Siegen im vergangenen Jahr gegen die Philadelphia Eagles und vor vier Jahren ebenfalls gegen die 49ers einen Zehn-Punkte-Rückstand und zeigte spät seine Qualität. Für Patrick Mahomes, Travis Kelce und Reid sowie einige weitere Mitspieler war es der dritte Super-Bowl-Sieg binnen fünf Jahren. Die 49ers verpassten dagegen den sechsten Triumph – diesen Rekord halten weiter die New England Patriots und die Pittsburgh Steelers.


Mahomes zweiter Touchdown zu Mecole Hardman entschied die Partie. Mahomes hatte am Ende 333 Yards nach Pässen. Kelce absolvierte eine schwache erste Halbzeit und kam am Ende dennoch auf 93 Yards. Brock Purdy beendete die Partie mit 255 Yards nach Pässen. 49ers-Profi Juan Jennings gelang in der Glücksspielmetropole in der Wüste von Nevada sowohl ein Touchdown-Pass wie auch ein selbst gefangener Touchdown.

San Francisco zunächst stärker

Nach der Nationalhymne und der ersten Einblendung von Pop-Superstar Swift auf den Videowänden im Stadion legten die 49ers los. Purdy zeigte in seinem ersten Super Bowl keine Anzeichen von Nervosität und führte die Offensive über nahezu das ganze Spielfeld – dann aber ließ sich Runningback Christian McCaffrey den Ball aus der Hand reißen.

So ging es zunächst weiter. Die 49ers wirkten wacher, aggressiver und stärker, kassierten aber viele unnötige Strafen für Festhalten oder Abseits. Von der viel größeren Super-Bowl-Erfahrung der Chiefs war nichts zu sehen. Das Team um Mahomes und Kelce kam überhaupt nicht in Gang. 49ers-Kicker Jake Moody erzielte aus 55 Yards ein Field Goal für die 49ers und stellte damit einen Super-Bowl-Rekord auf – der später von Chiefs-Kicker Harrison Butker um zwei Yards überboten wurde.

Christian McCaffrey konnte die Niederlage nicht verhindern. © APA / STEPH CHAMBERS


Mahomes antwortete mit dem bis dahin weitesten Wurf der Partie und schleuderte den Football 53 Yards zu Hardman. Neun Yards trennten die Titelverteidiger noch von der Endzone, doch dieses Mal konnte Isaiah Pacheco den Ball nicht festhalten und die 49ers holten sich die Kontrolle zurück. Kelce war in dieser Situation nicht auf dem Platz, stürmte danach wütend auf seinen Trainer Andy Reid zu und brachte ihn sogar aus dem Gleichgewicht.

McCaffrey bügelte seinen frühen Fehler aus und erzielte den ersten Touchdown der Partie – nach einem Trickspielzug, bei dem Purdy den Ball zunächst zu Jennings warf und dieser dann auf McCaffrey passte. Die akustisch überlegenen Fans der 49ers unter den rund 60 000 Zuschauern mit Stars und Promis wie LeBron James, Beyoncé, Paul McCartney, Leonardo DiCaprio, Justin Bieber oder Jay-Z und den mehr als 100 Millionen in den USA jubelten.

Taylor Swift ausgebuht

So wurde auch Swift ausgebuht, als sie auf der Videoleinwand eingeblendet wurde. Die 34-Jährige leerte daraufhin den Getränkebecher, den sie in der Hand hielt, in einem Zug aus und knallte ihn auf den Tisch vor sich. Swift war rechtzeitig nach einem Konzert in Tokio am Samstagabend zum Super Bowl angereist. Zunächst sah sie keinen ermutigenden Auftritt des Teams ihres Freunds Kelce. Wie vor vier Jahren in Miami, als die Chiefs 31:20 gewannen, lagen die 49ers zehn Punkte vorne. Weil Chiefs-Kicker Butker noch vor der Halbzeit-Show mit Usher ein Field Goal erzielte, hielt sich der Pausen-Rückstand der Chiefs in Grenzen.

Taylor Swift (rechts) wurde ausgebuht. © APA/afp / PATRICK T. FALLON


Nachdem Usher mit seinen Gästen Alicia Keys, H.E.R. sowie den Rapper Ludacris und Lil Jon fertig und die Bühne abgebaut war, patzten die Chiefs erneut. Erst fiel ein kurzer Rückpass von Mahomes auf Pacheco auf den Boden, dann warf der hochdekorierte Star-Quarterback beim nächsten Spielzug in die Hände eines 49ers-Verteidigers – das war ihm in den Playoffs 218 Pässe lang nicht mehr passiert.

Dramatisches Ende

In der Partie, die lange von der Spannung und kaum von spektakulären Szenen lebte, dauerte es bis fünf Minuten vor dem Ende des dritten Viertels, ehe Butker aus 57 Yards zum 6:10 verkürzte. Dann war es erneut ein Fehler der 49ers, der den Chiefs eine Chance gab – dieses Mal nutzten sie die Gelegenheit. Nach einem verlorenen Punt warf Mahomes den Ball aus 16 Yards in die Endzone zu Marquez Valdes-Scantling. Die Chiefs führten 13:10 und hatten plötzlich eine Serie von 13 Zählern in Serie.

Dirigierte die Chiefs zum nächsten Erfolg: Patrick Mahomes © GETTY IMAGES NORTH AMERICA / ROB CARR


Weil Jennings sich wenig später nicht zu Boden reißen ließ und nach dem Touchdown-Wurf nun auch einen Pass für sechs Punkte fing, gingen die 49ers zwar wieder in Führung allerdings nur mit drei Zählern. Denn Moody vergab den Extra-Punkt. Butker glich mit einem weiteren Field Goal aus. Moody und Butker erzielten je ein weiteres Field Goal. In der Verlängerung kamen die 49ers nur zu einem Field Goal, die Chiefs aber durch Hardman zum Touchdown. Das war der Unterschied zwischen großem Jubel und großer Enttäuschung.

Kommentare (0)

Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2024 First Avenue GmbH