Jetzt spricht Südtirols erster NFL-Spieler: „Es ist ein Traum“

Als wir den 21-Jährigen in Orlando telefonisch erreichen, hat er soeben andere Interviews beendet. Kein Wunder: Wer einen Vertrag in der NFL besitzt, ist ein gefragter Mann. &bdquo;Für die Medien zu Hause nehme ich mir aber gerne Zeit“, betont Pircher. Er hat wie eingangs erwähnt einen Meilenstein gesetzt und als erster Südtiroler überhaupt die Tür zu einer der vier größten US-amerikanischen Sportligen aufgeschlagen. Ein Ziel, das jetzt erreicht ist, vor einem Jahr aber noch meilenweit entfernt schien. Alles begann mit der Teilnahme am Pathway Program. Rasanter Aufstieg Von Schwäbisch Hall, wo die erste Auswahl getroffen wurde, flog Pircher am 1. Februar nach Florida, um an der IMG-Academy mit zehn weiteren Programm-Teilnehmern zu schuften: &bdquo;Wir haben den ganzen Tag trainiert“, betont Pircher. Neben dem gewohnten Krafttraining und den Schnelligkeitsübungen nahm sich Pircher viel Zeit, um Videos von Spielzügen, die es in der NFL tausendfach gibt, anzusehen. Nach rund zwei Monaten verließ der Student der Wirtschaftswissenschaften die Akademie in Bradenton und schlug in Orlando, ebenfalls in Florida, seine Zelte auf. &bdquo;Dort habe ich versucht, den gleichen Rhythmus wie an der IMG-Academy aufrecht zu halten. Neben dem Studium habe ich mit dem Offensiv-Line-Coach weiter hart an mir gearbeitet, denn man wusste nie, wann die Entscheidung fallen würde.“

Sie fiel in diesen Tagen und belohnte vier der elf PP-Teilnehmer. Pircher schildert, wie er von seinem Glück erfuhr: &bdquo;Rams-Hedcoach Sean McVay und dessen Offensive-Coordinator Kevin O'Connell riefen an und teilten ihre Entscheidung mit.“ Jener Sean McVay, der in Football-Kreisen als Mastermind beschrieben wird und trotz seiner erst 35 Jahre zu den besten Coaches der Liga gehört. &bdquo;Natürlich hatte ich eine riesige Freude“, berichtet Pircher. Ob er es sich erwartet hätte? &bdquo;Nein, sie haben 1000 Athleten aus der ganzen Welt gescoutet und letztlich nur elf ins Pathway Program aufgenommen. Das heißt, wir alle waren auf einem Top-Level. Sicher ist man sich also nie. Ich habe jedoch das, was in meiner Macht lag, getan und bin jetzt überglücklich, dass ich es geschafft habe“, freut sich der Left Tackle. &bdquo;Meine Freundin hatte eine riesen Freude, als sie gehört hat, dass es LA ist“ Mit den Los Angeles Rams hat Pircher den Sechser im Lotto gezogen. &bdquo;Wenn man an Amerika denkt, kommt einem sofort Los Angeles oder New York in den Sinn. Es ist ein Traum. Auch meine Freundin hatte eine riesen Freude, als sie gehört hat, dass es LA ist“, erzählt der Südtiroler. Nicht nur der Standort sei perfekt, sondern auch die Organisation. Sie gehöre zu den besten der Liga, meint Pircher. Und das nicht nur, weil Sean McVay das Sagen hat. &bdquo;Ich kann mir bei Spielern wie Andrew Whitworth, der über so viel Erfahrung verfügt, viel abschauen. Aaron Donald (wohl der beste Defensive Tackle der Liga, Anm. d. Red.) treibt das Trainingsniveau ebenfalls stark in die Höhe“, schwärmt er. Vertrag noch nicht unterschrieben Schon in der nächsten Woche fliegt Pircher nach Los Angeles, um mit dem rund 90-köpfigen Team die Saisonvorbereitung zu beginnen. Ziel sei es, in den 53 Mann starken Spielkader zu kommen, so Pircher. Gelingt ihm das nicht, wird er ins Practice Squad, der Trainingsmannschaft, &bdquo;degradiert“. Von dort könnte Pircher, der in den nächsten Tagen einen Dreijahresvertrag unterschreibt, aber jederzeit &bdquo;aktiviert“ werden. Wer es jedoch bis hierhin geschafft hat, dem ist durchaus der nächste Schritt und damit das NFL-Debüt in der neuen Saison zuzutrauen.

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Er hat am Dienstag heimische Sportgeschichte geschrieben, es als erster Südtiroler in die NFL geschafft und nach Bekanntwerden seines Engagements bei den Los Angeles Rams das Glück kaum fassen können: Maximilian Pircher.

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