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Simon Maurberger hat eine Seuchensaison hinter sich, blickt aber dennoch zuversichtlich nach vorne. © Pentaphoto

Die Krise von Simon Maurberger: Hintergründe & Lösungen

Simon Maurberger hat eine Ski-Saison zum Vergessen hinter sich. Der 29-Jährige aus dem Ahrntal konnte im Weltcup keinen einzigen Punkt sammeln, wechselte mitten in der Saison das Material und fiel in den Startlisten weit zurück. Den Kopf in den Sand stecken wird Maurberger aber nicht.

Von:
Christian Staffler

Die Worte von Simon Maurberger sind offen und ehrlich, wenn er über die abgelaufene Wintersaison spricht. Der Technik-Spezialist aus St. Peter im Ahrntal kam weder mit dem Material zurecht, noch konnte er selbst an das persönliche Limit gehen. Ausreden sucht Maurberger keine, doch er sieht auch externe Gründe für die verkorksten Wintermonate. Welche das sind, hat er SportNews im Interview verraten.



Simon Maurberger, die Weltcup-Saison ist längst zu Ende. Was haben Sie in den letzten Wochen gemacht?

„Es standen Materialtests an, außerdem bin ich das eine oder andere FIS-Rennen gefahren. Ich brauche Punkte für die Startliste. Im Slalom habe ich es geschafft gute Punkte zu sammeln, im Riesentorlauf werde ich noch ein oder zwei Rennen bestreiten. Außerdem stehen zwei Tage Kaserne auf dem Programm, danach ist erst einmal fertig. Ab nächster Woche bin ich daheim, dann geht es mit der Freundin zum Work-and-Travel-Urlaub nach Sardinien.“


Sie konnten in der abgelaufenen Saison keine Weltcuppunkte holen. Wie sehen Sie den Winter rückblickend?

„Natürlich kann ich nicht zufrieden sein. Die Saison ist komplett in eine andere Richtung verlaufen, als ich es mir vorgenommen habe. Jetzt ist es zu spät, hintennach kann ich es nicht mehr ändern. Wichtig ist, dass ich mich für nächste Saison gut organisiere.“


Was waren die Gründe für die ausbleibenden Erfolge?

„Viele Dinge haben nicht gepasst. Ich habe mich auf das neue Material (Fischer; Anm. d. Red.) einfach nicht einstellen können. Ich habe dann mitten in der Saison gewechselt, was sehr unüblich ist. Technisch bin ich einfach nicht gut Skigefahren, das hat einzig und allein mit mir zu tun. Aber ich denke auch, dass es nicht gepasst hat, wie wir gearbeitet haben. Das Trainerteam hat nicht funktioniert, die gesamte Mannschaft hat keine Leistung gebracht.“

„Ich glaube nicht, dass ich noch in der Mannschaft sein werde.“ Simon Maurberger


Welche Auswirkungen hat der letzte Winter auf Ihre Karriere?

„Wenn man so eine Saison hinter sich hat, wird das sicher Konsequenzen haben. Vermutlich wird das Team kleiner gehalten. Ich glaube nicht, dass ich noch in der Mannschaft sein werde. Ich habe einen Plan B im Hinterkopf und habe mir natürlich Gedanken darüber gemacht, was ich dann tun werde. So lange nichts offiziell ist, will ich aber nichts entscheiden. Fix ist aber, dass Aufhören für mich nicht infrage kommt.“


Was gibt Ihnen Hoffnung für die Zukunft?

„In den letzten Monaten war ich alleine unterwegs. Ich hatte keinen Trainer und habe mir die Skier selbst gerichtet. Das neue Material passt. Die Blizzard-Nordica-Gruppe unterstützt mich gut, da habe ich zu 100 Prozent die richtige Entscheidung getroffen. Bei der Italienmeisterschaft war ich schon wieder gut dabei. Da habe ich gesehen, dass ich mit den Topathleten Italiens mithalten kann.“


Welche Ziele gibt es für den kommenden Ski-Winter?

„Das ist eine schwierige Frage. Zuerst einmal muss ich FIS-Punkte sammeln, damit ich im Oktober und November eine halbwegs gute Startnummer im Europa- und Weltcup habe. Dafür muss ich Rennen in Südamerika oder Neuseeland bestreiten. Ich hoffe, dass ich am Ende der nächsten Saison in einer Disziplin unter den Top 30 bin. Das ist ein realistisches Ziel.“

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