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Jannik Sinner zeigt sich zufrieden mit seinem Auftritt gegen Daniil Medvedev. © APA/afp / KENA BETANCUR

Sinner zieht die Bremse: „Bin nicht der Favorit“

Nach seinem beeindruckenden Auftritt vergangene Nacht gegen Daniil Medvedev ist Jannik Sinner der heißeste Kandidat auf den Grand-Slam-Titel in New York. Doch davon will der Südtiroler nichts wissen.

Sinner steht nach dem Freispruch kurz vor dem Turnier nach zwei positiven Doping-Tests im Frühjahr unter besonderer Beobachtung der Öffentlichkeit. Davon unbeeindruckt zog er mit einem Sieg gegen Medvedev ins Halbfinale der US Open ein. „Es war sehr schwierig, wir haben schon in Australien und London gegeneinander gespielt“, sagte Sinner über das Duell. Dieses gewann er in 2 Stunden und 40 Minuten mit 6:2, 1:6, 6:1 und 6:4.


„Jeder, der zuerst das Break geschafft hat, ist davongezogen. Ich bin sehr glücklich“, sagte der Sieger des Viertelfinalduells. „Daniil hat Momente, in denen er keinen einzigen Fehler macht. Genau dann ist es wichtig, die richtige Taktik zu finden.“ Dies sei ihm „recht gut gelungen“, findet der 23-jährige Sextner.


Medvedev, dem am Mittwoch allerdings auch 57 unerzwungene Fehler unterliefen, und Sinner hatten sich jüngst erst im Wimbledon einen harten Fight über die ganze Distanz geliefert, damals mit dem besseren Ende für den Moskauer. Nun lieferten sie sich in Flushing Madows teils spektakuläre Ballwechsel wie diesen:


Nach dem Sieg über Medvedev trifft Sinner im Halbfinale am Freitag um 21 Uhr (MESZ/im SportNews-Ticker) auf den Außenseiter Jack Draper. Der 22-jährige Brite besiegte den als Nummer zehn gesetzten Australier Alex de Minaur überraschend 6:3,7:5,6:2 und zog damit erstmals in ein Grand-Slam-Halbfinale ein. Draper hat im gesamten Turnierverlauf noch keinen Satz abgegeben.
„Wir kennen uns sehr gut, sind gute Freunde“ Jannik Sinner über Jack Draper

„Er ist ein kompletter Spieler. Wir kennen uns sehr gut, sind auch außerhalb des Platzes gute Freunde“, verrät Sinner, der im Feld der vier Verbliebenen der erfahrenste Spieler ist. Weder Draper, noch die beiden US-Amerikaner Taylor Fritz und Frances Tiafoe haben auch nur ansatzweise so viele wichtige Matches absolviert wie die Nummer eins. „Dennoch sehe ich mich nicht als Favorit“, erklärt Sinner, „Ich kann mich glücklich schätzen, schon einige Halbfinalspiele und Endspiele bestritten zu haben, doch das will nicht viel heißen. Alle Viertelfinalisten und Halbfinalisten bei Grand-Slam-Turnieren sind absolute Weltklasse-Spieler.“


Draper ist Großbritanniens ganzer Stolz

Für die britischen Fans ist Drapers Performance nach dem Rücktritt von Andy Murray nach den Olympischen Spielen Labsal auf die Wunden. Sein bisher bestes Grand-Slam-Resultat hatte der Engländer im Vorjahr mit dem Achtelfinaleinzug bei den US Open erreicht. „Es ist großartig. Zum ersten Mal auf dem größten Platz der Welt zu spielen, ist ein Traum für mich“, sagte Draper im Arthur Ashe Stadium. Am Freitag steht er nun dem aktuell weltbesten Tennisspieler, Jannik Sinner, gegenüber.

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