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Jannik Sinner streckt die Hände in die Höhe und bejubelt seinen US-Open-Titel. © APA / MATTHEW STOCKMAN

New York gehört ihm: Sinner gewinnt die US Open

Jannik Sinner wurde seinem Ruf als haushoher Favorit des US-Open-Finals gerecht und holte sich am Sonntag gegen Taylor Fritz die begehrte Trophäe.

Jannik Sinner schwebt auf Wolke 7. Der Südtiroler gewann am Sonntagabend in überragender Manier die US Open. Er bezwang den Lokalmatador Taylor Fritz nach 2.17 Stunden mit 6:3, 6:4, 7:5 und sicherte sich in seinem zweiten Grand-Slam-Finale sogleich den zweiten Titel. Nach dem Triumph bei den Australian Open im Jänner 2024 ist dies ein weiterer großer Meilenstein in der illustren Karriere des noch jungen Tennis-Shootingstar.


Der 23-Jährige war vor dem Spiel der haushohe Favorit. Trotzdem muss jeder Spieler, der das Endspiel eines Grand-Slam-Turniers erreicht, diesem Druck erst einmal standhalten. Genau in der Situation, in der schon so viele vor ihm gescheitert waren, bewies der Sextner eiserne Nerven, einen unbändigen Siegeswillen und schlicht und einfach, dass er aktuell der beste Tennisspieler der Welt ist. Auch, weil im Hexenkessel des Arthur Ashe Stadium die überwiegende Mehrheit der Zuschauer ihren Schützling Fritz anfeuerten.

Sinner dominiert die Ballwechsel

Inmitten dieser 24.000 Fans bewegte sich der Südtiroler stets blitzschnell über das Hartgummi, auch von der Handgelenksverletzung des Halbfinals war bei den kraftvollen Schwüngen überhaupt nichts zu erkennen. Ob Rückhand, Vorhand oder Aufschlag: Sinner nutzte im Finale seine präzisen Waffen effektiv aus und nahm Fritz vor allem in den längeren Ballwechsel wiederholt die Luft zum Atmen. Der 26-jährige Gegner wirkte dabei teilweise sehr eingeschüchtert und überfordert und wagte sich auch bei einladenden Möglichkeiten selten offensiv ans Netz.

Neben der Dominanz des 23-Jährigen im Grundlagenspiel plagte den US-Amerikaner noch ein weiteres Rätsel. Fritz konnte sich nicht wirklich auf seinen Aufschlag verlassen, der manchmal exzellent, manchmal grottenschlecht und unbeständig war und Sinner in die Offensive einlud. Wenn der Aufschlag lief, dann spielte der US-Boy mit Sinner mit. Dies bezeugte der dritte Satz, den Fritz beinahe für sich entschied. Doch schaffte er es nicht, das Potenzial seiner Angaben konstant zu bringen.

So stand und fiel im Finale der US Open viel mit den Aufschlägen – eine bekannte Regel im Hartplatz-Tennis. Dies bedeute auch, dass das Spektakel-Level nicht sonderlich hoch war. Atemberaubende Ballwechsel und wagemutige Rettungsaktionen waren auf dem Center Court vor allem zu Beginn seltene Ware. Dies hatte auch mit der stoischen, effizienten und kompromisslosen Spielweise von Sinner zu tun, der seinem Gegenüber keine Mätzchen erlaubte und Ballwechsel um Ballwechsel abfertigte.

Schlussendlich war Taylor Fritz besiegt – Sinner verwertete seinen ersten Championship-Ball, nachdem der US-Amerikaner eine Vorhand ins Netz setzte. Insgesamt sechs Breaks des 23-Jährigen ebneten ihm dabei den Weg in das Ziel. New York gehört also ab sofort zum Gebiet des Südtirolers – er ist der erste Tennisspieler aus Italien, der dieses Turnier gewinnt.



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