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Jannik Sinner greift nach den Sternen. © APA / MATTHEW STOCKMAN

Finale in New York: Sinner greift nach den Sternen

Jannik Sinner steht im Finale der US Open! In einem unheimlich anspruchsvollen Halbfinale spielte sich der Südtiroler gegen Jack Draper dank eines enormen Kraftaktes in das Endspiel von New York und greift nach seinem zweiten Grand-Slam-Titel.

3.04 Stunden duellierten sich Jannik Sinner und Jack Draper (ATP 25) bei 30 Grad Celsius und enorm hoher Luftfeuchtigkeit im Arthur-Ashe-Stadium. Das Halbfinale der US Open gegen den Außenseiter aus Großbritannien verlangte der Nummer 1 viel ab. Trotz großer Gegenwehr von Draper behielt der Südtiroler die Nerven, gewann in drei Sätzen mit 7:5, 7:6 (3), 6:2 und steht im Finale der US Open.


Sinner greift nun nach den Sternen und kann nach seinem Titel bei den Australian Open den nächsten Major-Titel holen. Am Sonntag trifft er im Finale ab 20 Uhr (MESZ) auf Taylor Fritz (ATP 12). Der 26-Jährige US-Amerikaner setzte sich im zweiten Halbfinale später in der Nacht gegen Frances Tiafoe mit 4:6, 7:5, 4:6, 6:4, 6:1 durch und steht erstmals in seiner Karriere in einem Grand-Slam-Finale.

Jannik Sinner jubelt über den Finaleinzug. © APA / SARAH STIER


Vor dem Halbfinale war klar, dass Jack Draper nicht zu unterschätzen war. Der Brite ritt eine große Welle des Erfolges, hatte bisher im Turnier noch keinen Satz verloren und besitzt effektive Waffen wie einen tödlichen Aufschlag, eine gefährliche Vorhand und ein starkes Defensivspiel. Außerdem zählt der 22-Jährige auf der Tour als Linkshänder zu den kniffligeren Gegnern.

Sinners Waffen entschärfen Draper

Doch genau gegen so einen Gegner war ein Jannik Sinner bestmöglich gewappnet: Der Südtiroler konterte den Briten im Halbfinale mit seiner unwiderstehlichen Rückhand, die Drapers übliche Bemühungen, das Spiel dorthin zu verlegen, sehr erschwerten. Obwohl der Brite phasenweise großartiges Tennis spielte und auch viele Ballwechsel kontrollierte, schaffte er es nicht, durch das starke Grundlinien-Spiel des Südtirolers vollends hindurchzubrechen.

Jack Draper zeigte viele Emotionen. © ANSA / JUSTIN LANE


Auch das Thema Aufschlag brachte dem dabei sonst so gefährlichen Draper nicht die erhoffte Wirkung. Der Brite wusste, dass er als krasser Außenseiter viel in die Waagschale werfen musste und jagte daher seine Angaben stets mit viel Tempo über das Netz. Eine Strategie, die nicht aufging. Weniger als die Hälfte der ersten Angaben landeten im Feld, wodurch Draper vermehrt in den Ballwechsel gezwungen wurde, wo Sinner einfach einen Ticken besser war.

Keine Glanzleistung von Sinner

Doch muss erwähnt werden, dass auch der Südtiroler an diesem Abend bei weitem nicht sein bestens Tennis auf den Platz brachte. Sinner tat sich gegen den wie einen Löwen kämpfenden Briten phasenweise sehr schwer und musste sich jeden Punkt mit viel Aufwand erspielen. Dabei machten es ihm überraschend viele unerzwungene Fehler schwer, seine zahlreichen Breakchancen zu verwerten. Auch sicher geglaubte Angriffsbälle schmetterte der 23-Jährige öfter als sonst in das Netz.

Sinner fasste sich nach einem Sturz an das Handgelenk. Es gab jedoch Entwarnung. © APA / SARAH STIER


Ganz rund lief es wahrlich nicht für die Nummer 1 der Welt. Doch ein Kraftakt im Tiebreak des fast 90 minütigen zweiten Satzes bezeugte den Kampfgeist des Südtirolers. Nach diesem Abschnitt war sein Gegner Draper gebrochen und Sinner eilte im dritten Satz mit zwei Breaks im Eiltempo zum Matchgewinn.

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