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Remco Evenepoel (links) und Tadej Pogacar (rechts) duellierten sich bei der Tour der France. © APA/afp / THOMAS SAMSON

Pogacar jagt als Topfavorit nach fehlendem Regenbogentrikot

Das Regenbogentrikot ist eine der wenigen großen Radsport-Trophäen, die Tadej Pogacar noch fehlen. Am Sonntag in Zürich will der Slowene endlich auch bei der WM zuschlagen.

Am ehesten Paroli bieten sollte dem heurigen Giro- und Toursieger auf den 274 km mit über 4.000 Höhenmetern Remco Evenepoel können. Auch Titelverteidiger Mathieu van der Poel und nur wenigen anderen wie Marc Hirschi ist das zuzutrauen.


Der österreicher Felix Gall hat seit der für ihn nicht ideal verlaufenen Vuelta kein Rennen bestritten. „Die WM ist immer am Ende des Jahres, nach einer langen Saison. Es ist dann oft ein bisschen schwierig, dass man noch einmal alle Kräfte mobilisiert, aber da geht es jedem gleich“, sagte der Osttiroler. Der riesige Stellenwert des WM-Rennens sei unbestritten. „Da will man sich schon noch einmal von der besten Seite präsentieren“, ergänzte Gall, der „ein klassisches Ausscheidungsrennen“ erwartet.

Evenepoel hat etwas dagegen

Evenepoel befindet sich hingegen seit Monaten in einer Topverfassung. Der 24-Jährige hat nach seinem starken Tour-de-France-Debüt mit Platz drei mit dem goldenen Doppelschlag famose Olympische Spiele hingelegt. Und zum Auftakt der WM in Zürich verteidigte der Belgier auch noch seinen Titel im Zeitfahren.

Remco Evenepoel hat sich das Regenbogentrikot bereits im Zeitfahren geschnappt. © ANSA / MICHAEL BUHOLZER


Nicht zuletzt deshalb sprüht er vor Selbstvertrauen. „Ich bin ziemlich zuversichtlich, die Beine sind gut, soviel ist klar. Das Zeitfahren wieder gewonnen zu haben, lässt mich ein bisschen entspannter in Richtung Sonntag schauen“, sagte Evenepoel. Der Straßen-Weltmeister von 2022 erwartet ein „sehr spezielles Rennen, das in viele Richtungen ausgehen kann.“

Sahnehäubchen auf der Erfolgs-Saison

Die wahrscheinlichste ist aber eine erfolgreiche Solo-Attacke von Pogacar bereits weit vor dem Ziel. Ein guter Medaillentipp neben dem Slowenen ist der in den vergangenen Wochen bei mehreren Eintagesrennen siegreiche Hirschi. Der Schweizer fungiert im üblichen Rennbetrieb als Teamkollege von Pogacar und Großschartner im UAE-Rennstall, der heuer bereits massenweise Erfolge eingeheimst hat.

Pogacar trug einen Großteil davon bei. Der 26-Jährige war nach seinem beeindruckenden Giro-Tour-Double bei Olympia und dem WM-Zeitfahren nicht am Start. Das Straßenrennen in Zürich steht aber ganz oben auf seiner Prioritätenliste. „Mathieu sieht wirklich gut aus im Regenbogentrikot, aber ich will es ihm wegnehmen“, betonte der Slowene vor dem WM-Showdown mit Van der Poel und Co.

Mathieu Van der Poel will sein Trikot verteidigen. © APA/afp / MARC GOYVAERTS


Der Klassiker-Parcours mit vielen, aber nicht allzu langen Anstiegen sollte dem angesprochenen Van der Poel gut liegen. Der Niederländer hat im Sommer gezielt deutlich an Gewicht abgenommen, um mit den leichteren Kletter-Assen bergauf besser mithalten zu können. Pogacar braucht sich nach seiner gelungenen Generalprobe mit dem eindrucksvollen Sieg beim Eintagesrennen in Montreal aber keineswegs fürchten. „Ich muss einfach mein eigenes Rennen fahren“, so Pogacar, dem heuer schon mehrere Siege nach sehr langen Solofahrten gelungen sind.

Vollering gegen Kopecky?

Die Frauen bestreiten ihr WM-Rennen (154 km) am Samstag. Das österreichische Team wird voraussichtlich auf Christina Schweinberger setzen. Die Tirolerin war im Vorjahr starke WM-Fünfte, in Zürich überzeugte sie im Zeitfahren bereits mit Rang sechs. Als Schweinbergers Unterstützerinnen fungieren neben ihrer Zwillingsschwester Kathrin unter anderem die starke Kletterin Valentina Cavallar und Carina Schrempf. Der Sieg wird einmal mehr wohl nur über Demi Vollering (NED) und Titelverteidigerin Lotte Kopecky (BEL) führen.

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