p Leichtathletik

Um Shelly-Ann Fraser-Pryce gab es ein großes Mysterium. © APA/afp / JEWEL SAMAD

Plötzlich verschwunden: Wirbel um Star-Sprinterin

Am Samstagabend stand bei den Olympischen Spielen ein großes Highlight an: Das 100-Meter-Rennen der Damen. Doch eine der berühmtesten Sprinterinnen der Welt war zum Verblüffen aller nicht am Start. Ein Mysterium, das erst spät gelöst wurde.

Shelly-Ann Fraser-Pryce ist in der Welt der Sprinterinnen ohne Zweifel eine besondere Attraktion. Einerseits, weil sie mit ihren wechselnden und schrillen Haarfarben auffällt, andererseits, weil sie in den vergangenen 16 Jahren zu den Besten ihrer Zunft zählte. Die 37-jährige Jamaikanerin kürte sich 2008 und 2012 zur Olympiasiegerin und holte sich 2020 in Tokio ihre dritte Goldene mit der Staffel. Auch deshalb guckten Zuschauer und Konkurrentinnen am Samstagabend verdutzt aus der Wäsche, als ihr Startblock im 100-Meter-Halbfinale leer blieb.


„DNS“ stand auf der Anzeigetafel neben dem Namen von Fraser-Pryce, also „Did Not Start“. Der Grund dafür war zunächst keinem so richtig klar. Der Leichtathletikverband vermutete eine Verletzung, doch es kursierte auch eine kuriose Geschichte. In den sozialen Netzwerken waren Videos zu sehen, die zeigten, wie Fraser-Pryce am Einlasstor des Stadions abgewiesen wurde.

Der Startblock von Fraser-Pryce blieb leer. © APA/afp / ANTONIN THUILLIER


„Ich habe es mitbekommen, dass sie nicht ins Stadion reingelassen wurde, als sie vor dem Zaun stand. Das habe ich so noch nie erlebt“, sagte die Deutsche Leichtathletin Gina Lückenkemper.

Was ist wirklich passiert?

Kostete der Star-Sprinterin etwa ein solcher Fauxpas die Chance auf eine Olympia-Medaille? Spät am Abend kam die Auflösung: Nein, dem war nicht so. Jamaikas Teamchef Ian Kelly sagte gegenüber Reuters: „Es ist nicht wahr, dass sie das Stadion nicht betreten durfte. Sie wurde lediglich angewiesen, die Aufwärmstrecke von einem anderen Tor aus zu betreten.“ Warum der Superstar dann nicht gestartet ist? „Leider hat sie sich beim anschließenden Aufwärmen eine Verletzung zugezogen. Deshalb konnte sie nicht antreten“, so Kelly.

Fraser-Pryce selbst meldete sich am nächsten Morgen via Social Media. Dort drückt sie ihre Enttäuschung über das Verpassen des Rennens aus und bedankte sich bei ihren Fans. Nach den Olympischen Spielen beendet die 37-Jährige ihre Karriere. Die Goldmedaille über 100 Meter holte sich übrigens Julien Alfred aus St. Lucia, einem Inselstaat in der Karibik.

Kommentare (0)

Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2024 First Avenue GmbH