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Marco Paulmichl ist einer der Überflieger des Oberliga-Starts. © Alex Pamer

Der Almwirt in der Oberliga: Marco Paulmichls besondere Story

Drei Spiele, neun Punkte – der FC Obermais reitet in der Oberliga voll auf der Erfolgswelle. Und mit ihm auch Marco Paulmichl. Der Neuzugang ist einer der Überflieger im FCO-Kader – vielleicht auch, weil er etwas anders tickt als die meisten.

Schnörkellos im Verteidigen, dominant in den Kopfballduellen, unerschütterlich in den Zweikämpfen: Marco Paulmichl hat in seinen ersten drei Oberliga-Spielen seinen Stempel schon dick und fett hinterlassen. Der 29-jährige Innenverteidiger war im Sommer von Landesligist Latsch zu Oberligist Obermais gewechselt und wusste bisher auf ganzer Linie zu überzeugen. Umso bemerkenswerter ist das, weil hinter dem sympathischen Obervinschger (er stammt aus Laatsch nahe der Schweizer Grenze) eine kräftezehrende Zeit liegt.


Während sich seine Obermaiser Teamkollegen im Bett gemütlich noch mehrere Male umdrehten, klingelte bei Marco Paulmichl in den vergangenen Wochen der Wecker früh. Also so richtig früh. Um 4 Uhr wurde der 29-Jährige aus den Federn geholt, denn dann begann für ihn die Arbeit auf der Alm. Den ganzen Sommer lang bewirtete Paulmichl mit seinem Bruder Dominik und dem Kollegen Alex Paulmichl (er ist nicht mit den beiden verwandt, spielt aber auch Fußball bei Latsch) die Bruggeralm im Zerzertal, die im Obervinschgau sehr bekannt ist. Und hier blieb vor allem im stressigen August kaum Zeit zum Verschnaufen.

Marco Paulmichl (Mitte) mit seinem Bruder Dominik (rechts) und dem Kollegen Alex Paulmichl (links).


„Los ging es immer schon um 4 Uhr morgens, dann mussten wir in den Stall gehen, um die Kühe zu melken. Auf unserer Alm wird nämlich Käse gemacht“, erklärt Marco Paulmichl. Nach einer kurzen Pause am Vormittag wartete der Mittags-Ansturm: Dann kommen die ganzen hungrigen und durstigen Gäste, die von den Paulmichls verköstigt werden. Marco selbst packt beim Service voll mit an. „Ist der Mittagsstress erst vorbei, werden gegen 16 Uhr die Kühe von der Wiese zurück in den Stall geholt und noch einmal gemolken“, so Paulmichl.

Anderthalb Stunden zum Training

Normalerweise endet der Tag dann gegen 18, 19 Uhr. Nicht aber für Marco Paulmichl, der in der Regel ja noch eine längere Reise vor sich hat. Seit dieser Saison spielt der 29-Jährige für den FC Obermais in der Oberliga. Anderthalb Stunden benötigt Paulmichl, um von der Alm auf rund 2.000 Metern Meereshöhe nach Meran zu kommen, wo unter der Regie von Coach Flavio Toccoli trainiert wird.
„So eine Chance bekommst du vielleicht nur ein Mal im Leben.“ Marco Paulmichl

„Der August war der stressigste Monat auf der Alm, den habe ich gut rumgebracht. Jetzt sind die Kühe im Tal und dementsprechend ist es etwas ruhiger“, so Paulmichl. Den Stress der letzten Wochen sah man dem kompromisslosen Verteidiger auf dem Fußballplatz jedenfalls nicht an, denn beim FC Obermais hat er sich nahtlos ins Team eingefügt und ist sofort zum Stammspieler avanciert. „Wir sind echt eine tolle Truppe. Die Intensität in der Oberliga ist schon extrem hoch, man muss 90 Minuten lang voll konzentriert sein, denn es kann immer etwas passieren“, so Marco.

Marco Paulmichl spielte jahrelang für Latsch. © Sarah Mitterer


Mit dem Fußball begonnen hat Paulmichl bei seinem Heimatverein Laatsch/Taufers, die vergangenen acht Jahre verbrachte er jedoch bei Latsch, wo er in der Landesliga zu einem der besten Verteidiger der Meisterschaft gereift ist. „Mein Ziel war es immer, ein Mal in der Oberliga zu spielen. Heuer im Sommer ist dann der Anruf von Obermais gekommen. Ich wusste, dass es mit meiner Arbeit stressig werden kann, aber ich wusste auch, dass so eine Chance vielleicht nur ein Mal kommt. Deshalb habe ich mich dafür entschieden – und bin sehr froh darüber“, sagt der Innenverteidiger.

Am Sonntag stehen Marco Paulmichl und seine Obermaiser vor einem ganz speziellen Duell: Dann sind die Meraner bei Levico zu Gast, das vor Saisonbeginn als Favorit gehandelt wurde. Genauso wie der FCO.

Oberliga, 4. Spieltag (Sonntag, 15.30 Uhr)

Stegen – Virtus Bozen
Bozner FC – SSV Brixen
Levico – Obermais
Benacense – St. Pauls
Tramin – Anaune
Partschins – Vipo Trient
Mori – St. Georgen
Comano – Rovereto


SPGUVTVP
1. Obermais33007:39
2. St. Georgen32108:27
3. Virtus Bozen32106:17
4. Rovereto32015:56
5. Levico Terme21101:04
6. Partschins31116:64
7. Stegen31114:44
8. St. Pauls31113:34
9. Tramin31113:44
10. Benacense31024:43
11. SSV Brixen31022:23
12. Anaune31025:103
13. Vipo Trient20200:02
14. Comano30123:61
15. Mori30120:31
16. Bozner FC30121:51

Landesliga, 4. Spieltag

Samstag, 15 Uhr
Bruneck – Salurn
Kiens – Lana

17 Uhr
Tscherms Marling – Gitschberg Jochtal

Sonntag, 15.30 Uhr
Latsch – Schenna
Latzfons Verdings – Ahrntal
Riffian Kuens – Naturns
Terlan – Gröden
Voran Leifers – Weinstraße Süd

SPGUVTVP
1. Ahrntal33005:29
2. Gröden32105:17
2. Naturns32105:17
4. Bruneck31117:44
5. Weinstraße Süd31117:54
6. Latzfons Verdings31115:44
7. Latsch31113:34
8. SSV Leifers31112:24
9. Lana31115:64
10. Gitschb. Jochtal31025:43
11. Tscherms Marling31025:63
12. Schenna31028:113
13. Riffian Kuens31026:113
14. Terlan31023:83
15. Kiens30212:32
16. Salurn30211:32

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